Verklebte Augenlider am Morgen sind nicht nur unangenehm, sondern möglicherweise auch ein Hinweis auf eine Entzündung. Juckende und rote Augenlider können ein Zeichen für Blepharitis sein, eine Entzündung, die sogar den Augapfel angreifen kann. In einer Pressemitteilung warnt der Berufsverband der Augenärzte[1] (BVA) vor der Entzündung der Lidränder.
Entzündung der Augenlidränder: Ursachen
Zum Beschwerdebild von der Augenlidentzündung Blepharitis gehören laut dem BVA brennen, kratzen und ein Reibegefühl der Augen. Es kann sogar zu schwankender Sehschärfe kommen. Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Rosacea können die Ursache für die juckenden Lider sein. Blepharitis kann aber auch durch Bakterien ausgelöst werden, folglich ist eine Reinigung und Pflege der Lidränder ausschlaggebend, um eine Entzündung zu vermeiden. Der Berufsverband der Augenärzte ruft zu Geduld auf, denn die Krankheit verläuft wellenförmig, kehrt als oft wieder zurück. Ganz ander als die Bindehautentzündung, die sich durch Cremes und Tropfen schnell ausheilen lässt.
Neurodermitis: Quälender Juckreiz und Ekzeme
- Neurodermitis ist eine chronische Entzündung der Haut. Die Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt.
- Patienten leiden häufig unter heftigem Juckreiz, Hautrötungen und Ekzemen, oft in Armbeugen, Kniekehlen sowie am Hals und im Gesicht.
- Nach Angaben der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DGG) sind in Deutschland rund 2 Millionen Kinder und 2,5 Millionen Erwachsene pro Jahr von Neurodermitis betroffen.
- Darüber hinaus gebe es rund 15 Millionen Risikopatienten.
- Auf den Patienten laste körperlicher, psychischer und sozialer Leidensdruck. Rund ein Drittel kratze sich die Haut blutig, ein Viertel schlafe schlecht.
- Bisher ist Neurodermitis nach DGG-Angaben nicht als schwere chronische Krankheit anerkannt.
- Neurodermitis kann unter anderem durch allergische Reaktionen und durch eine Störung des Immunsystems ausgelöst werden.
- Patienten müssen sich regelmäßig mit rückfettenden Salben eincremen, um die Schutzfunktion der Haut aufrechtzuerhalten. In schweren Fällen kommt dabei der Wirkstoff Cortison zum Einsatz.
- Neben genetischen können wahrscheinlich auch psychische Faktoren und Umwelteinflüsse dazu führen, dass die Haut trocken wird, schuppt, sich entzündet – und dadurch nicht mehr perfekt als Barriere vor Fremdstoffen schützt.
- Hautärzte kritisierten Ende Februar, dass Krankenkassen die Kosten für Fettcremes ohne Wirkstoffe bisher nicht übernehmen.
- Vor allem sozial schwachen Patienten fielen die Ausgaben dafür schwer.
Augenleiden: Wie man die Entzündung der Lidränder vermeiden kann
Wer Kontaktlinsen trägt, sollte versuchen die Tragezeit der Linsen zu verkürzen und eventuell einen Tag pro Woche gänzlich auf die Linsen zu verzichten. Gegen Bakterien helfe eine milde Reinigung der Lidränder am besten. Auch Wärme hilft den Lidern, da Fette in den Drüsen sich verflüssigen und die Drüsen somit gereinigt werden. Eine Behandlung sollte stets vom Augenarzt durchgeführt werden. Die Pflege der Lidränder ist jedoch jedem selbst überlassen und verlangt laut BVA viel Zeit und Geduld. EJ
Lesen Sie auch:
Augenherpes kann die Hornhaut zerstören[2]
Infektion, Behandlung, Auslöser: Das sollten Sie zum Thema Herpes wissen[3]
Quelle:
Fußnoten:
- ^ Berufsverband der Augenärzte (cms.augeninfo.de)
- ^ Augenherpes kann die Hornhaut zerstören (www.augsburger-allgemeine.de)
- ^ Infektion, Behandlung, Auslöser: Das sollten Sie zum Thema Herpes wissen (www.augsburger-allgemeine.de)