Familie und Gesundheit – RP ONLINE

„Kein Kind zurücklassen“, lautete ein zentrales Versprechen der rot-grünen Landesregierung. Dieses Modellvorhaben soll abgeschafft werden. Kinderarmut soll stattdessen mit einem breiteren Ansatz bekämpft werden. „Wir begrüßen, dass die neue Regierung die Kinderarmut aktiv angehen will. Jetzt müssen wir uns aber genau anschauen, was davon im Detail umgesetzt wird“, sagte Eva Lingen, Landesgeschäftsführerin des Deutschen Kinderschutzbundes in NRW. Der Verband spricht sich dafür aus, dass Bildung für alle Kinder beitragsfrei sein muss – egal ob es um Kindertagesstätten oder Schulen geht.

Schwarz-Gelb hingegen will es dabei belassen, dass in den Kitas nur das dritte Jahr beitragsfrei sein soll. Gleichzeitig will die neue Regierung ein Rettungspaket schnüren, um die Finanznot vieler Kita-Träger zu bekämpfen. Dazu sollen die jährlichen Pauschalen pro Kita-Kind steigen. In den vergangenen Jahren waren Personal- und Betriebskosten stärker gestiegen als die Kindpauschalen. Die Öffnungszeiten der Kitas sollen verlängert und reformiert werden. Denkbar ist, dass Kitas stärker mit Tagesmüttern kooperieren. Um den Erziehern mehr Zeit für ihre eigentlichen Aufgaben zu geben, soll die Bildungsdokumentation, ein Bericht über die Entwicklung der Kinder, vereinfacht werden. Gleichzeitig soll das Sprachniveau vierjähriger Kinder wieder systematischer erfasst werden. So soll es ein flächendeckendes Programm geben, um Defizite auf diesem Gebiet insbesondere in sozial benachteiligten Vierteln oder in Kitas mit hohem Migrantenanteil frühzeitig zu erkennen. Ein Jugendparlament soll künftig Anträge für den Landtag formulieren können.

Dem Landarztmangel will Schwarz-Gelb mit einer Quote abhelfen: Zehn Prozent der Medizin-Studienplätze gehen künftig an Studierende, die sich verpflichten, eine Zeit lang auf dem Land zu arbeiten.

(kib)

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